Gijs die Gans
Im Frühjahr 1993 kam Gijs im trockenen Graben neben dem Melchiorhoeve zur Welt. Ein kleines Wunder, denn Gijs Eltern konnten keine Nachkommen zeugen, die vorherigen Würfe waren fruchtlos.
Durch einen geschickten Tauschtrick wurden die unbefruchteten Eier mit befruchteten Eiern ausgetauscht, die Eltern wurden mit einer Reihe von Daunengänschen überrascht. Die Gänschen wuchsen und verließen das Nest, außer Gijs, er blieb in der Gesellschaft seiner Eltern und wuchs als schöner weißer Gent oder männliche Gans auf.
Nach dem Tod seiner Eltern führte Gijs ein reges Leben im Dorfgraben, freundete sich mit Enten an und unternahm Ausflüge. Von seinem Wohnort aus, im Vorgarten des Melchiorhoeve, machte er sich mit seinem etwas zwingenden Aufschrei laut und deutlich bemerkbar. Für viele Einwohner von Twisk wurde er zum täglichen Wahrzeichen. Einige unterhielten sich kurz mit ihm und als Antwort fiel Gijs verständnislos zurück.
Im Laufe der Jahre hat Gijs sein Essen zusammengetragen und wurde regelmäßig von Bewohnern von Twisk unterstützt, die sich um ihre geflügelten Dorfbewohner kümmerten. Gijs hatte es im Winter 2009 schwer, ohne Hilfe würde er den Winter nicht überstehen. Er wurde von Dorfbewohnern zum Vogelschutzgebiet “De Bonte Piet” gebracht. Dank der guten Pflege war er wieder glücklich und konnte gesund an seinen gewohnten Platz zurückkehren.
Leider hat es im Winter 2010 früh und viel geschneit. Gijs konnte den Winter nicht alleine überstehen. Wieder geschah ein kleines Wunder, und Dorfbewohner Jopie trat in das Leben von Gijs ein. Jopie nahm Gijs Schicksal und kümmerte sich um ihn. In den folgenden 8 Jahren kam Jopie jeden Tag nach Gijs. Eine besondere Bindung wuchs … Gijs und Jopie hatten ihre eigenen Rituale. Er freute sich auf sie. Ein Vogel und eine Person, die sich gegenseitig in ihrem Wert akzeptieren. Manche Dinge können so besonders und einfach sein.
Nach einem schönen und langen Leben schlief Gijs in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2018 friedlich an seinem Platz ein. Eine Welle der Trauer ging durch das Dorf. Es wurde still, seine Wange war nicht mehr zu hören, ein Wahrzeichen war verschwunden.
Diese Bronzestatue der Dorfkünstlerin Monique Scheers ist eine Hommage an die besondere Verbundenheit zwischen Mensch und Tier sowie ein Beispiel für Zusammenarbeit und Einheit in unserem schönen Dorf Twisk.
Twisk, 19 april 2019